Über Plug & Play SoundTuning

Ursprüngliche stammt der Begriff Plug and Play - Kurzform PnP (engl.: für ein-stecken, anschließen und starten) aus dem Computer Bereich (s.a. wiki: Plug & Play).

Gemeint ist hiermit – im weitläufigen Sinn – das direkte anschließen neuer Geräte, sogenannte Peripheriegeräte - ohne zusätzliche Gerätetreiber installieren zu müssen.

Plug and Play Car Hifi / Plug and Play Car Audio

Im Automobilbereich findet das Plug & Play-Konzept seit nun mehr als  10 Jahren Anwendung. Es ermöglicht  u.a. verschiedenartige Audio- /Telekommunikations- & Entertainment-Applikationen, wie z.B.:

Radio-Units

Lautsprecher

Verstärker

Telefon-Freisprech-Einrichtungen

Car-Entertainment

nachträglich in Fahrzeugen zu integrieren.

Erste Schritte in Richtung Plug and Play Car Hifi unternahm die Firma Blaupunkt (Bosch) bereits in den 80er Jahren. Die Blaupunkt BQA-Endstufen-Serie (s.a. http://www.radiomuseum.org/r/blaupunkt_quadro_amplifier_bqa_107.html) waren mit die ersten Endstufen - auch Booster genannt - am Markt, die u.a. direkt am Original-Radio angeschlossen werden konnten.

Dieses anfängliche Plug and Play Car Hifi wurde aber nicht weiter entwickelt und konnte sich dadurch in den folgenden Jahren nicht am Markt positionieren.

Bis weit in die 90er Jahre entwickelte sich dagegen eine andere Car Hifi-Szene mit technisch aufwändigen Audio-Installationen (s. LINK Wiki Car Hifi), da es praktisch keine oder nur geringe technischen Barrieren in den Fahrzeugen gab. Aufgrund des fortschreitenden Einsatzes von BUS-Techniken (z.B. CAN – MOST – LIN-Bus) im Automobil-Bereich (LINK: http://de.wikipedia.org/wiki/Automobilindustrie)  zeichnet sich    eine Trendwende ab (s. a. LINK: DIRKs Arbeit)

Anfang 2000 wurde dann von der Unnaer Firma Procar Audio unter dem Label „i-sotec“ ein variables Plug and Play Car Audio Konzept am Markt eingeführt. Grundlage und erstes Produkt  war ein sogenannter ISO-Verstärker – der i-soamp 4. Die Integration dieses kompakten Boosters im Fahrzeug erfolgt - im Gegensatz zum ursprünglichen Carhifi (LINK: Wikibooks: Car-HiFi) - direkt an der Original-Radio-Unit mit einem sogenannten ISO-DIN-Kabelsatz.

Aufwändige Verkabelungen mit Cinch und separaten Stromkabeln, wie heute noch weit verbreitet in der Szene, sind mit dem i-sotec Konzept nicht erforderlich. Plug and Play ist einfach einfach in der Umsetzung im Fahrzeug. Andere Hersteller wie Audio-Tec-Fischer oder Blaupunkt folgten diesem innocvativen PnP-Konzept mit Produkten wie „Helix“ bzw. „PnP 4XX“.

Ein entscheidende Merkmal des Plug and Play-Konzeptes von i-sotec und später auch anderer, meist darauf basierender Konzepte ist, dass der Original Fahrzeug-Kabelsatz bzw./ Kabelbaum keine technische Veränderungen erfahren und - so zu sagen direkt genutzt werden kann. Zudem erfordert die Integration keinen Zugriff in die technisch anspruchsvollen CAN-/ MOST-Bus-Systeme. Dies stellt einen der wesentlichen Erleichterungen bei der nachträglichen Audio-Integration in KFZ dar. Zumal hierfür auf ein spezielles Gateway für die BUS-Systeme verzichtet werden kann und somit Zusatzkosten einspart.

Das i-sotec System beispielsweise benötigt lediglich die Klemmen 30 (Dauerplus) und 31 (Masse) zur Aktivierung und Steuerung der i-soamp Verstärker - vollkommen BUS-unabhängig. Dies hat u.a. für Neu-/ Leasing-Fahrzeuge den Vorteil, dass nachträgliche Audio-Applikationen - trotz meist strenger vertraglicher Regelungen - problemlos integriert und auch zerstörungsfrei wieder re-integriert werden können. Beispielsweise darf in einem Leasingfahrzeug unter keinen Umständen irgend ein Kabel verändert werden.

Der fortschreitende Einzug von CAN-/ MOST-BUS-Systemen in PKW (s.o.), führte sukzessive dazu, dass von ISO-DIN abweichenden Radio-Anschluss-Systemen, beispielsweise Fakra / Quadlock (LINK: i-sotec) bei Volkswagen, Ford, Audi, BMW, Renault und anderen Herstellern, verwendet wurden. Diese technische Weiterentwicklung erforderte Marken-/ Hersteller spezifische OEM-/ Werks-Radio-Adapter-Anbindungen für die nachträgliche Audio-/ Zubehör-Integration.  Mittlerweile gibt es für beinahe jedes Fahrzeug einen entsprechenden Plug and Play Radio-Adpater.

Für sogenannte „After-Market-Produkte (LINK), sprich Hersteller fremde Produkte / Zubehör – meist Radio-Units & Freisprech-Einrichtungen,  die in der Regel CAN-Bus abhängig arbeiten, wurden nun spezielle CAN-/ MOST-BUS-Adapter erfoderlich, um eine fehlerfreie Integration im Fahrzeug zu ermöglichen. Somit ließe sich beispielsweise ein Doppel-DIN-Radio von Kennwood (After-Market-Produkt) in einen VW Passat 3C nur mit einem spezifischen DIETZ CAN-BUS-Adapter nachträglich einbauen. Andernfalls würde der CAN-Bus diese Radio-Unit nicht eindeutig erkennen und ein einwandfreier Betrieb im Passat wäre nicht möglich.

Hingegen ließe sich ein Plug and Play Verstärker, z.B. ein i-soamp 4 im Passat 3C direkt am Original-Radio mit dem passendem VW-Quadlock-Adapter integrieren. Ein zusätzlicher CAN-BUS-Adapter wäre in diesem Fall nicht erforderlich.

Zukünftig werden die Möglichkeiten der nachträglichen Car-Audio-Integrationen in Neufahrzeugen aufgrund zunehmender technischer Barrieren wahrscheinlich eher eingeschränkt, z.B. in Oberklasse Fahrzeugen.

Einige Hersteller bieten bereits optional zu konfigurierende Upgrades wie höherwertige Radio-Units, Telefon-Freisprecheinrichtungen, elektronische Fahrten-Bücher oder Sound-Systeme an. Hierbei arbeiten Sie mit bekannten Audio-Herstellern wie Dynaudio, B & O oder Burmester zusammen.

Weblinks:

Adapter-Berater

Radio-Adapter im Überblick

High-Endsysteme im Vergleich

Radiomuseum

Plug & Play allgemein

Wikibooks: Car-HiFi